Nimmt’s mit Luxus-Liga auf: Kann der Polestar 3 Porsche, BMW & Co. ans Leder?
Der Polestar 3 will im Test zeigen, dass er es mit deutschen Premium-Autos aufnehmen kann. Wie steht es beim Preis, Leasing, Anhängelast, Abmessungen und Reichweite? EFAHRER klärt es.
Fazit: Vielseitig, kräftig, todschick – und auf den zweiten Blick fast günstig
Zunächst unsere Meinung rein zur Optik: Der Polestar 3 wirkt etwas gedrungener als ein normal hochgewachsener SUV. Und tatsächlich ist er fast 9 Zentimeter niedriger als etwa ein BMW iX. Damit will Polestar eine bessere Aerodynamik erreichen. Auch die leicht eingedrückte Schnauze soll für einen besseren Luftstrom sorgen, flankiert wird sie von einem Spoiler, der die Luftverwirbelung reduzieren und damit den Verbrauch senken soll. Insgesamt empfinden wir die Silhouette des Schweden stimmig, mit seinen einfahrbaren Türgriffen glatt und frontal gesehen und mit den Lichtern, die stark an das Polestar-Logo erinnern, sehr sportlich gezeichnet.
Innen geht es mit einem sehr aufgeräumten Cockpit, dem zentralen großen Display samt neuer Android-Autoversion und einem riesigen Panoramadach weiter. Materialien wie Flachs, Wolle und tierfreundliches Leder geben dem ganzen die passende skandinavische Note.
Die Ausstattung des Polestar 3, der auf einer der neuen Volvo-Plattform SPA2 beruht, ist allererste Sahne: Ein Dual-Motor, eine 111 kWh große Batterie, die die 400-km-Reichweitenmarke im Alltag mühelos knackt, 489 PS (in der Performance-Version sogar 516 PS), Brembo-Bremsen, Wärmepumpe, eine adaptive Zweikammer-Luftfederung, bidirektionales Laden und massig Sensoren für Außen- und Innenraum zeigen, dass der Spaß nicht billig wird. Und so ist es auch: Die Preise beginnen bei knapp unter 90.000 Euro – doch im direkten Konkurrenzvergleich ist das nicht so viel, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Wenn man das Haar in der Suppe sucht, dann findet man es beim Laden: Wir hätten uns ein 800-Volt-System gewünscht, angeblich sollen aber bis zu 250 kW über DC drin sein. Im Test war die Vorkonidtionierung der Batterie zickig, sodass die EFAHRER-Tester „nur“ 192 kW erreicht haben. Beim AC-Laden müssen Sie sich mit 11 kW begnügen, einen in anderen Autos optionalen 22-kW-Bordlader gibt es nicht.