Kia EV6: Ausfahrt mit der Facelift-Version zum Modelljahr 2025

Der Kia EV6 hat zum Modelljahr 2025 ein optisches und technisches Facelift bekommen: Mit optimierter Batterie und geändertem Fahrwerk. So fährt er sich.

Seit rund drei Jahren ist der Kia EV6 in Deutschland erhältlich. Jetzt, zum Modelljahr 2025, bekommt der Koreaner ein umfangreiches Facelift. Unbedingt notwendig war die Maßnahme nicht. Denn der Kia EV6 hatte sich mit seinem 800-Volt-Batteriesystem gleich mal technologisch an die Spitze im Segment der Mittelklasse-Elektroautos gesetzt. Vorsprung durch Technik – klar, dass man den nicht so schnell verschenken wollte.

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Kia EV6 mit 800 Volt Spannung

Die Vorteile der hohen Spannungslage von 800 Volt bestehen zum einen darin, dass damit Verkabelungen mit kleinerem Querschnitt möglich sind. Das spart Material, Bauraum, Kosten und vor allem Gewicht. Zum anderen können mit 800 Volt Betriebsspannung extrem hohe Ladeleistungen und damit kurze Ladezeiten realisiert werden. Normalerweise operieren Elektroautos in dieser Größen- und Preisklasse mit 400 Volt. Das war aber auch schon vor dem Facelift so.

Selbstredend gibt es beim neuen Jahrgang die üblichen Schönheitsretuschen an Front und Heck. So weit, so normal. Die technischen Änderungen lassen aber aufhorchen. Relevanteste Änderung am Kia EV6 ist die um 8,5 Prozent gestiegene Kapazität der beiden Akkus. Statt 58 kWh Energie enthält der kleinere Akku nun 63 kWh. Der große Akku fasst nun 84 statt 77,4 kWh.

Die Reichweiten werden nach WLTP mit 428 und 582 Kilometern angegeben (vormals: 394 und 528). Erreicht wird das durch eine höhere Energiedichte der Batteriezellen, die nun bei immerhin 176,3 Wh pro Kilogramm liegt, so die Verantwortlichen bei Kia.

Reichweite und Ladeleistung

Nun mag sich der eine und die andere fragen, ob das Plus an 34 bzw. 54 Kilometern Reichweite überhaupt der Rede wert ist. Antwort: Ja, ist es, auch wenn sich der Fortschritt läppisch anhört. Wer an der Spitze mitmischen möchte, muss um jeden Kilometer kämpfen. Besonders gut sieht man das, wenn es um die Langstreckentests geht, die der ADAC standardmäßig mit Elektroautos durchführt.

Auf der Langstrecke ist die Ladegeschwindigkeit von besonderer Bedeutung. Um einen Akku sehr schnell aufzuladen, reicht es eben nicht, wenn die Ladeleistung anfangs sehr hoch ist, aber mit zunehmendem Ladefüllstand des Akkus rapide abnimmt. Es kommt beim Laden darauf an, eine hohe kW-Leistung möglichst lange auf hohem Niveau zu halten.

Dass der neue Kia EV6 eine maximale Leistung („Peakleistung“) von enormen 258 kW erzielt, ist gut und schön. Relevanter aber ist, dass die Ladekurve bis zu einem Ladestand von etwa 50 Prozent bei 200 kW oder mehr gehalten wird. Man darf also gespannt sein, wie die Ladekurve im kommenden Test beim ADAC aussehen wird.

Neu an Bord ist auch ein Menüpunkt, über den das Vorkonditionieren des Akkus manuell eingeleitet werden kann. Die Funktion braucht man, damit der Akku die optimale Temperatur für eine Schnellladung hat. Ist eine DC-Säule via Navi eingeplant, temperiert das Fahrzeug die Batterie automatisch. Obwohl die manuelle Konditionierung 20 bis 30 Minuten Vorlaufzeit benötigt, ist das in vielen Fällen eine gute Hilfe, um Ladestopps kurz zu halten.

Ebenfalls neu und ein Komfortgewinn: das Laden per Plug&Charge-Funktion. Nur noch den Ladestecker anstöpseln, und los geht der Ladevorgang – ohne die Ladekarte aus dem Portemonnaie zu fieseln oder eine App zu starten.

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