Wie gut ist der Kia Stinger gebraucht?

2017 trat der Kia Stinger als Premium-Rivale an. Taugt die Limousine gebraucht als Geheimtipp? Hier kommt unser Test!

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Bei Kia ist dieser 2017 besonders groß. Denn die komplett neu entwickelte, 4,83 Meter lange Sportlimousine Stinger mit serienmäßigem Haben-wollen-Reflex hat von den Koreanern bestimmt niemand erwartet. Große Lufteinlässe und dezente Chromakzente an der bulligen Tigernase sind mehr als ein Designstatement.

Auch unter der Haube ist für reichlich Spannung (und Ladedruck) gesorgt: Ein Paket aus 3,3 Liter großem V6-Biturbo-Direkteinspritzer mit stattlichen 370 PS, sauber abgestufter Achtstufen-Wandlerautomatik und serienmäßigem Allradantrieb ermöglicht einen Antriebskomfort, der so manchen Eigner süddeutscher Premiummodelle verblüfft.

Kia Stinger GT: 0-100 km/h in unter fünf Sekunden

Dieses geschliffene Gesamtpaket ist natürlich kein Zufall: In die Fahrzeugentwicklung sind sowohl Ex-Audi-Designer Peter Schreyer als auch Ex-BMW-M-Entwickler Albert Biermann involviert. Kia lässt den Top-Stinger an der ganz langen Leine auslaufen. Der Standardsprint klappt bei Bedarf in unter fünf Sekunden, der mögliche Vortrieb endet erst bei 270 km/h.

Doch herausragendes Dynamikniveau ist nicht das einzige Kaufargument: Der Aufenthalt an Bord ist außerordentlich angenehm, die Materialauswahl wirkt mehr als ordentlich. Beim Platzangebot gibt sich der Stinger sogar familienfreundlich, nur die Scheitellinie im Fond verläuft flach. In guter asiatischer Tradition bietet die GT-Version das, was Autoverkäufer hierzulande gern als Vollausstattung anpreisen: Brembo-Bremsen, Head-up-Display, elektrische Sportledersitze mit Heizung und Lüftung, Alcantara-Himmel, modernes Infotainment mit Navigation und diverse gut funktionierende Fahrassistenten sind mit an Bord.

Unser dreieinhalb Jahre alter Testwagen kostet 56.000 Euro

Unser gebrauchter Testwagen von Bergmann & Söhne in Hamburg-Harburg wurde im April 2019 erstmals zugelassen. Neu kostete der Stinger laut Schwacke-Datenbank 56.590 Euro. Nach moderaten 28.589 Kilometern ist er mit frischem Service für 36.890 Euro zu haben. Stimmt der Gegenwert? Die letzten dreieinhalb Jahre sind dem dellen- und kratzerfreien Koreaner nicht anzusehen. Eine Keramikversiegelung des Lacks spricht für einen pedantischen Vorbesitzer. Das Fahrwerk ist laufleistungstypisch absolut straff und polterfrei, Rost ist kein Thema. Für die gute Qualität spricht auch, dass es in Modellforen im Internet selten gravierende Klagen gibt 

Sie mögen die Stinger-Form, hätten aber gern eine dezentere Motorisierung? Der Stinger fährt mit Hinterradantrieb auch als Vierzylinder-Turbobenziner mit 255 PS flott. Effizienter ist die 2.2-CRDi-Dieselversion mit 200 PS, die im Herbst 2018 einen SCR-Kat erhielt. Zum Modelljahr 2021 gab es ein dezentes Facelift, seitdem wird nur noch die 366 PS starke 3,3-Liter-V6-Topversion angeboten.

Der Werterhalt des Stinger ist erstaunlich gut

Wichtig: Der Stinger ist ein exklusiver Exot und dabei bestimmt nie billig. Der Werterhalt ist erstaunlich gut. Und die Service- und Reparaturkosten haben spätestens nach Ablauf der generösen Sieben-Jahres-Garantie Premium-Niveau. Achtung: Leider fahren auch Diebe auf den Stinger ab. Entsprechend happig fallen die Versicherungsprämien aus.

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