Kia EV3: Weicher geworden, und das ist gut so

Gerade im schwächelnden BEV-Markt braucht es jetzt besonders gute Anlagen: Kias EV3 bringt sie mit, mit Styling, viel Platz und der (optionalen) Reichweite einer großen Batterie.

Kia ist alles andere als ein Newcomer im elektrischen Fach: Vor zehn Jahren hatte die Elektrovariante des Kompakt-Cross­over Soul ihren Auftritt, der bald nachgezogene e-Niro ist bis heute im Sortiment (und, um es gleich zu sagen, mit Ankunft des EV3 ein ­bisschen obsolet geworden). Auf einer reinen E-Plattform mit 800-Volt-Technik fuhren dann 2021 der EV6 und 2023 der riesenhafte EV9 vor.

Als der EV6 kam, kreiste Small Talk hauptsächlich um die Wartezeiten bis zur Auslieferung; wer nur ein Dreivierteljahr zu warten hatte, zählte sich zu den Glücklichen. Das lag an allen möglichen Kalamitäten in der Produktion und infolgedessen schlechter Verfügbarkeit.

Das ist soweit alles behoben, doch ergibt die inzwischen abgekühlte Nachfrage nach Elektroautos ein schwieriges Terrain, auf dem die diesbezüglichen Neuheiten nun landen müssen.

Luftig in alle Richtungen

Im ersten Eindruck wirkt der EV3, als wäre er dafür gut gerüstet. Es hat ja auch die Konkurrenz nicht geschlafen, so nennt Kia Volvo EX30, Renault E-Megane, Cupra Born und höflicherweise auch VWs ID.3 als Rivalen um Marktanteile.

Günstig ist schon einmal das Verhältnis von Außenlänge (4,3 Meter) zu Radstand (2,68 Meter), was an Bord die Platzverhältnisse eines höheren Fahrzeugsegments ergibt. Das bestätigt die erste Sitzprobe; da ist es luftig in alle Richtungen, ganz abgesehen vom planen, nicht durch einen Mitteltunnel verstellten Bo­den. Was im EV3 Aufenthaltsraum für vier bis fünf Personen ist, hält noch ausreichend Stauraum für Familienbedürfnisse vor. Das hübsche Interieur ist modernistisch-sachlich und könnte einem Sci-Fi-Film entstammen – ziemlich genau das, was noch vor wenigen Jahren in verwegenen Designstudien in Aussicht gestellt wurde.

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