Fahrbericht Land Rover Discovery D 350 MHEV
Den Kultcharakter seiner Vorgänger hat der deutlich rundlichere Land Rover Discovery der aktuellen Generation bisher nicht erreichen können. Doch der Discovery zeigt gerade in seiner neuen Topmotorisierung als D350, dass es nicht immer ein Range Rover sein muss, um perfekt zu reisen.
Wer meint, dass der Defender so etwas wie das Allzweckwerkzeug im Hause Land Rover war und ist, irrt sich – und zwar gewaltig. Denn so sehr der kantig-kastige Defender seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts auf allen Kontinenten an seinem Kultstatus feilte, lief dem Offroad-Kantholz seit den frühen 1990ern der Discovery den Rang ab.
Der Disco, wie ihn viele der Land-Rover-Fans ohne jeden musikalischen Bezug oder Liebe zu den Tanzpalästen der 1970er und 80er Jahre nennen, reüssierte im undurchdringlichen Urwald des Amazonas Deltas genauso wie als geländetauglicher Famiienvan oder Luxus-Crossover mit Fans von Beverly Hills über Ibiza Stadt bis Grünwald.
Veranstaltungen wie Camel Trophy oder die G4-Challenge brachten den Land Rover Discovery im härtesten Geländeeinsatz an seine Grenzen, aber nur selten darüber hinaus. In seiner aktuellen Generation tut sich das siebensitzige Schweizer Taschenmesser etwas schwerer, denn er verlor sein charismatisch kantiges Äußeres in Form eines überdimensionalen Skischuhs. Die Proportionen blieben, doch an der Front wurde es deutlich emotionaler und am asymmetrischen Heck schieden sich die Geister.
Jetzt legt JLR zu Ehren der Disco-Erfolgsgeschichte nicht nur die 35th Anniversary Edition auf, sondern auch eine neue Topversion, denn ab sofort ist der imposante Geländewagen auch mit dem großen Dreiliter-Diesel aus dem elitären Range Rover zu bekommen. Der leistet 257 kW / 350 PS, ab 1500 Touren ein mächtiges Drehmoment von 700 Nm und beschleunigt den 4,96 Meter langen Koloss Dank Mild-Hybrid-Technik aus dem Stand in 6,3 Sekunden.