Kia Niro HEV Platin im Test
Von den drei möglichen Niros ist der Hybrid der Beliebteste bei Privatkäufern. Was wenig verwundert, ist das Konzept doch stimmig durch und durch.
Niro, die Zweite, ist an sich ein durchwegs durchdachtes Konzept. Es gibt ihn nicht als reinen Benziner, als Diesel natürlich sowieso nicht. Sehr wohl aber mit den drei möglichen vollwertigen Alternativ-Antriebskonzepten. Die rein elektrische Variante mit 150 kW Leistung, einer Reichweite von 460 Kilometern für mindestens 46.740 Euro stellt hierbei die beliebteste dar. In etwa gleich auf liegt der reine Hybrid, den wir uns etwas genauer ansehen wollen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass seine Rolle in der Beliebtheitsskala bei unseren deutschen Nachbarn der Plug-in-Hybrid mit 183 System-PS, 65 Kilometer rein elektrischer Reichweite und einem Starttarif von 38.890 Euro einnimmt, der bei uns indes keine nennenswerte Rolle spielt.
Man kann sogar grob sagen, dass sich die Geschäftskunden für den elektrischen Niro entscheiden, die privaten hingegen für den Hybrid. Da bleibt für den Plug-in einfach kein Platz mehr.
Was man bekommt, ist ein grundsolider Vierzylinder-Benziner mit 1.580 Kubikzentimetern, 105 PS und ohne Turbo (der gleiche übrigens, der auch im PHEV zum Einsatz kommt), der ab und zu aufgrund seiner harten Verbrennung – was typisch für Direkteinspritzer ist – akustisch dezent auf sich aufmerksam macht, aber meist im Hintergrund agiert. Natürlich ist der Schwächste im Bunde auch der Langsamste, aber das heißt jetzt nicht, dass man mit dem HEV nicht ordentlich vorwärts kommt. Die Fahrleistungen sind absolut OK, schließlich stehen alles in allem 265 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung – genau so viel übrigens wie auch der Plug-in-Niro.
Silber ist Gold
In diesem Trio nimmt der Hybrid-Niro also die Rolle des braven und anspruchslosen Arbeiters ein, der alle Aufträge smart erfüllt und sich selber nie sonderlich wichtig nimmt. Eine durchaus sympathische Herangehensweise, die einen angenehm in Ruhe lässt – und die es auch jenen ermöglicht, ein wenig vom E-Kuchen abzulecken, die keine Möglichkeit haben, aufzuladen. Denn 4,9 Liter Durchschnittsverbrauch sind ganz locker möglich, was für den Plug-in-Kollegen schon eine ziemliche Herausforderung sein kann, wenn man ihn nicht jeden Tag an die Dose hängt.
Ein Wort noch zur Ausstattung: Bereits die Basis namens Titan ist mit Radar-Tempomat, LED-Tagfahrlicht und Apple CarPlay ausreichend solide ausgestattet. Wer hingegen auf Features wie Headup-Display, elektrisch verstellbaren Sitzen in veganem Lederimitat Wert legt, muss 42.890 Euro für das Topmodell Platin berappen. Wir empfehlen die zweite von vier Ausstattungsstufen namens Silber, denn die hat für 35.540 Euro bereits das große 10,25-Zoll-Display im Armaturenbrett, Lenkradheizung und auch vorne Einparksensoren.