Tatsächlicher Verbrauch: Kia Picanto 1.0 im Test
Der Kia Picanto aus Korea erhielt vor einigen Monaten eine Überarbeitung. Damit soll er sich als einer der letzten benzinbetriebenen Kleinstwagen ohne Elektrifizierung weiter behaupten.
Ich habe die Version mit dem 1,0-Liter-Dreizylinder mit 63 PS, Frontantrieb und Fünfgang-Schaltung getestet. In unserem wöchentlichen Verbrauchstest brauchte er auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke nur 4,15 Liter/100 km. Mit deutschen Benzinpreisen von derzeit durchschnittlich 1,65 Euro ergibt das Spritkosten von 6,85 Euro je 100 Kilometer.
Glänzt in Sachen Benzinverbrauch
Mit den genannten 4,15 Liter/100 km kann sich der überarbeitete Kia Picanto knapp vor anderen kleinen Benziner-Modellen (allerdings mit Mildhybridsystem) positionieren. So brauchte sowohl der Fiat Panda Sport Mildhybrid als auch der Mazda 2 M-Hybrid mit 90 PS 4,20 Liter/100 km. Ebenfalls sehr sparsam waren das Schwestermodell Hyundai i10 mit 67 PS (4,25 Liter) und der Suzuki Ignis 1.2 Hybrid 4WD AllGrip (4,40 Liter).
Die einzigen Stadtautos, die im Test besser abschnitten als unser kleiner Kia, sind der Toyota Aygo X (4,00 Liter), der Fiat Panda Hybrid (3,90 Liter) und der inzwischen nicht mehr angebotene Suzuki Celerio 1.0, der mit 3,65 Liter/100 km bisher das sparsamste Modell war.
Gute Ausstattung und Verarbeitung
Das von mir getestete Auto war ein italienischer Kia Picanto 1.0 in der zweitniedrigsten Ausstattung 20th Anniversary Edition, die in Deutschland nicht angeboten wird. An Bord sind LED-Frontscheinwerfer, 16-Zoll-Alufelgen, getönte Scheiben hinten, ein Tempomat, eine manuelle Klimaanlage, ein Instrumentendisplay und ein Navigationssystem mit 8-Zoll-Touchscreen und Rückfahrkamera.
In Deutschland gibt es den Picanto 1.0 mit Handschaltung als Edition 7 und als Vision; die gehobene Version kostet 17.190 Euro. In Italien werden für die genannte Geburtstags-Version 18.250 Euro verlangt. Ordert man noch eine Metallic-Lackierung dazu, steigt der Listenpreis auf 18.900 Euro. Dafür bekommt man ein Auto, das außen klein und innen groß ist: Das Wägelchen bietet genügend Platz für vier Personen. Der Kofferraum ist etwas klein (vor allem in der Länge), aber die Ausstattung für ein Stadtauto hervorragend.
Persönlich schätze ich auch die guten Assistenzsysteme, die einfache Bedienung des Infotainmentsystems mit Smartphone-Spiegelung, die hellen LED-Scheinwerfer und den für diese Klasse guten Rundum-Komfort. Der Motor ist nicht besonders temperamentvoll, aber das geringe Gewicht des Wagens von unter einer Tonne erhöht die Agilität.