Kia EV9: Der zahme Elektro-Koloss im ADAC Test
Kia hat mit dem Riesen-SUV EV9 ein neues Flaggschiff. Als praktisch gestaltbarer Sechs- oder Siebensitzer ist er auch für vielköpfige Familien eine gute Alternative zum Van. Dabei ist das SUV erstaunlich effizient. ADAC Test, Bilder, Daten, Preis.
Optisch ist der Kia EV9 ein Statement: Seine Größe will er erst gar nicht kaschieren. Die Zielgruppe dürften damit eher Land-Rover-Defender-Fans und Bewunderer der kultigen Mercedes G-Klasse sein. Doch durch die mobilen Sitzreihen will sich der Riesen-Stromer auch als Familienvan ins Spiel bringen. Und der ADAC Test beweist: Schwerfällig geht es beim EV9 auf jeden Fall nicht zu.
Kia EV9: Batterietechnik auf hohem Niveau
Nicht nur seine Größe macht den EV9 zum Spitzenmodell der Kia-Familie. Bei Batterie und Aufladen kann das SUV auf den aktuellen Stand der Technik zurückgreifen und spielt damit auch im Konkurrenzumfeld ganz oben mit. Herzstück ist die 800-Volt-Technologie, wie sie etwa auch der Kia EV6 und die Konzernbrüder Hyundai im Ioniq 5 und Ioniq 6 nutzen. Der üppig dimensionierte 99,8-kWh-Akku soll so in kurzer Zeit viel Reichweite laden können. Beachtliche 210 kW Ladeleistung stehen dafür im Datenblatt, etwas mehr als z.B. beim Mercedes EQS SUV.
In der Praxis lädt der große Kia im ADAC Ecotest sogar mit maximal 211,5 kW, im Schnitt fließen beim 24 Minuten dauernden Stopp am Schnelllader bei der Füllung von zehn auf 80 Prozent sehr gute 191,4 kW durch die Leitung. Nach 20 Minuten lädt der Kia 328 Kilometer an Reichweite nach – ein wirklich guter Wert!
Im Vergleich zum EV6 finden in dem über eine halbe Tonne schweren Hochvoltakku nicht nur mehr Zellen Platz. Auch die Energiedichte hat sich erhöht. Die E-GMP-Plattform, auf der auch die beiden Ioniqs unterwegs sind, zeigt sich hier sehr flexibel, stemmt sie doch die größere Batterie sowie die raumgreifenden Abmessungen des EV9 problemlos.
Kia EV9: Rund 500 km Reichweite im Test
563 Kilometer weit soll das E-SUV mit Hinterradantrieb laut Werksangabe kommen. Der getestete Allradler soll laut Norm etwas 50 Kilometer weniger schaffen. Im ADAC Test erreichte er rund 500 Kilometer, zweifellos ein sehr guter Wert, der den EV9 auch interessant für das Thema Langstrecke macht. Hinter BMW iX und Volvo EX90 hinkt der EV9 damit allerdings leicht hinterher, den kultigen VW ID. Buzz sticht der Koreaner locker aus. Der Stromverbrauch des Testkandidaten liegt bei 22,2 kWh/100 km und damit überraschenderweise sogar knapp unter dem Wert nach WLTP.
Praktisch: Wer beim Ladeanbieter Ionity lädt, braucht dank „Plug&Charge“-Funktion (bekannt von Tesla) nur den Ladestutzen einzustecken, die Säule erkennt dann das Fahrzeug automatisch und rechnet über das hinterlegte Konto ab.