60 JAHRE JAGUAR E-TYPE
SPORTWAGEN-LEGENDE UND BRITISCHE DESIGN-IKONE DER SWINGING SIXTIES
Die Swinging Sixties fangen gerade erst an Fahrt aufzunehmen, da setzt Jaguar im März 1961 auf dem Genfer Salon gleich ein fulminantes Designstatement, dessen Wirkung über die eines ikonischen neuen Sportwagens hinausgehen wird. Denn mit seinen sinnlich-aufgeladenen Formen, den mutigen Proportionen – ewig lange Motorhaube, kurzes Heck mit seitlich öffnender Heckklappe – prägt der neue Jaguar E-type eine Ära, in der London in Pop, Mode und Kunst den Ton angibt und zur Swing City der Welt aufsteigt. Britishness wird cool und trendy. Auch herrscht durch die erste bemannte Mondlandung eine weltweite Aufbruchstimmung. 1961 gründen sich The Beatles, in Paris eröffnet der Modemacher André Courrèges sein erstes Studio und erregt Aufsehen mit seinen an die Raumfahrt angelehnten Designs (Space-Look). In Mailand eröffnet 1961 die erste Möbelmesse, im Fernsehen startet die populäre Krimiserie The Avengers (Mit Schirm, Charme und Melone) mit Diana Rigg und Patrick McNee und bis zur Enthüllung des ersten Mini-Rocks durch Mary Quant ist es auch nur noch ein Jahr hin. Der von den erfolgreichen Jaguar Rennwagen C-type und D-type inspirierte E-type rollt mit 265 PS in ein Jahrzehnt des Optimismus, Hedonismus und der kulturellen Revolutionen. Seine Magie hält bis heute – seit 1996 ziert ein E-type Roadster als automobiles Kunstwerk die Dauerausstellung des New Yorker Museum of Modern Art. In Coventry und Essen-Kettwig bei Jaguar Classic wird das Erbe gewahrt. Mit dem F-TYPE baut Jaguar seit 2013 den legitimen Nachfolger eines Modells, das der Daily Telegraph 2008 in einer Liste der „100 schönsten Autos aller Zeiten“ auf Platz eins setzte.
Das britische Design-Jahrzehnt
„Was so alles geschieht, in der Carnaby Street“, sang Schlagersängerin Peggy March. Auch wenn sie das Liedchen erst 1970 trällerte, setzte sie der schon zum Beginn der 60er zur angesagten Trendmeile avancierten Shopping-Straße im Londoner Stadtteil Soho ein musikalisches Denkmal. Es geschah in der Tat sehr viel, und das nicht nur in Großbritannien und vor allem in London. 1966 wurde England nicht nur zum ersten und bislang einzigen Mal Fußball-Weltmeister, sondern schon zu Beginn der neuen Dekade gehen der Jaguar E-type sowie der Mini (Auto und Rock) und die Beatles als britische Stil- und Designikonen hervor.
Es ist eine rebellische und freizügige Epoche, die da anbricht. Der Piratensender Radio Caroline sendet Musik von zwei auf See ankernden Senderschiffen und auf der London Motor Show scheuen sich Autohersteller nicht davor, mehr als nur leicht gekleidete Modells neben ihren Neuheiten posieren zu lassen. Jaguar wählt für seine Weltpremieren des E-type in Genf und später New York auch weibliche Schönheiten als schmückendes Beiwerk, wahrt aber trotz zum Räkeln einladender Motorhauben die Etikette. Zumal es solcher zusätzlichen Verlockungen gar nicht bedarf: Auf dem Stand in Genf gehen schon kurz nach der Enthüllung 500 Bestellungen für den E-type ein. Kein Wunder, ist er doch nur halb so teuer wie ein Aston Martin DB4 oder Ferrari 250 GT. Auch bei der Präsentation des Roadsters in New York im April 1961 hat Jaguar nur eine halbe Stunde nach Öffnen der Messetore sechs Exemplare verkauft!
E-Mania: Die Prominenz sonnt sich im Glanz der neuen Jaguar Raubkatze
Die E-Mania zieht auch viele Prominente an: der Fußballer George Best, Leinwand Größen wie Brigitte Bardot, Tony Curtis oder Peter Sellers zählen ebenso zu den Kunden wie der zweifache Formel 1-Weltmeister Jack Brabham. Sogar der berühmte surrealistische Maler Salvador Dalì lässt sich mit einem E-type ablichten, und Roman-Detektiv Jerry Cotton jagt mit einem roten Jaguar Coupé durch die tiefen Straßencanyons von New York. Selbst Enzo Ferrari soll den E-type als „schönsten Wagen der Welt“ bezeichnet haben.
Der Sound der Sechziger kommt aus Great Britain
Akustisch untermalt wird die Welt des E-type von neuen Bands wie den Beatles, die 1962 mit Love me Do ihren ersten Hit und 1963 mit I want to hold your hand den weltweiten Durchbruch feiern. Nur ein Jahr später gründen sich die Rolling Stones. 1964 The Who.
Die 60er-Jahre führen aber nicht nur bei Automobilen und in der Pop- und Rock-Musik, sondern auch in der Welt des Designs zu regelrechten Kreativitätsausbrüchen. Design etabliert sich mehr und mehr auch in der Alltagswelt. Denn „alles ist möglich“, lautet der Leitsatz.
Weltraumfahrt inspiriert Mode und populäre TV-Serien
Beispiel Mode: André Courrèges gründet 1961 in der Pariser Avenue Kléber zusammen mit seiner späteren Ehefrau Jaqueline Barrière ein ganz in weiß gehaltenes Atelier. Der Franzose prägt mit seinen futuristischen und stark von der Raumfahrt inspirierten Designs die Mode der 60er-Jahre. Zugleich macht er den in England kreierten Mini-Rock in der Pariser Haute Couture salonfähig.
Courrèges Space Age-Stil findet seine Entsprechung in neuen TV-Serien wie Raumschiff Enterprise, Doctor Who und The Outer Limits.
Pop Art-Einflüsse auf Interieur-Designer
Auch die Pop-Art mit ihren Protagonisten Andy Warhol (Campbell’s Soup Cans, 1962) und Roy Lichtenstein (Look Mickey, 1961) erreicht Anfang der 60er-Jahre ihre Blütezeit.
Der dänische Designer Verner Panton greift die Kunstrichtung in Möbel- und Leuchten-Entwürfen auf. Wie bei der Tischleuchte FlowerPot VP4. Namhafte Interieur-Designer wie Eero Aarnio, Arne Jacobsen, Verner Panton und allen voran Charles Eames begeistern mit minimalistischen, funktionalen und zeitlosen Entwürfen Designfans. Bis heute finden sie in Form von Retro-Möbeln zahlreiche Nachahmer. Hier kontrastieren klare Formen und rechte Winkel mit knalligen Farben wie Orange oder Braun- und Olivtönen. So heben sich Leuchten, Plastikstühle und Sitzsäcke zwischen den eher schlichten Möbeln ausdrucksstark hervor. Eine weitere Besonderheit: man vermischt Holz und Stoff mit Materialien wie Plastik.
E-type setzt Erfolgsstory fort: Mit V12-Motor und als 2+2-Sitzer
Der Jaguar E-type setzt derweil dank cleverer Modellpflege seine Erfolgsstory fort. Im Frühjahr 1966 erscheint – vor allem auf Wunsch der amerikanischen Klientel – ein um fünf Zentimeter verlängertes Coupé, der E-type 2+2 für die Kleinfamilie. Im März 1971 betritt dann der ultimative E-type die Bühne: Die mit einem 5,3 Liter-V12 ausgestattete Serie III. Einen Zwölfzylinder, das gab es damals nur noch bei Ferrari und Lamborghini. Dazu kommt ein exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis: „Jaguar hat es fast geschafft, einen Ferrari zum halben Preis anzubieten!“, konstatiert das amerikanische Fachblatt Car & Driver.
Der von Malcolm Sayer, ein vom Flugzeugbauer Bristol zu Jaguar gekommener Aerodynamiker, nicht nur betörend schön, sondern auch betont windschnittig gezeichnete E-type ist auch kommerziell ein Erfolg: In 14 Jahren erliegen über 72.500 Käufer den Reizen der als Coupé und Roadster erhältlichen Raubkatze. Mehr als respektabel, hatte Jaguar doch ursprünglich nur eine Kleinauflage von 1.000 Stück angedacht.
Als automobiles Kunstwerk im New Yorker Museum of Modern Art
Seine elektrisierende Ausstrahlung hat der E-type bis heute nicht verloren: Seit 1996 adelt ein stahlblauer Roadster die Dauerausstellung des New Yorker Museum of Modern Art (MoMa). Und der Daily Telegraph setzt 2008 in seiner Liste der 100 schönsten Autos aller Zeiten das Auto mit den Traummaßen und -formen auf Platz eins.
Das E-type-Erbe wird bei Jaguar Classic in Coventry und Essen-Kettwig erhalten
Das Erbe des Jaguar E-type stellt neben dem Hauptsitz von Jaguar Classic Works in Coventry das im Mai 2018 als kontinentaleuropäische Kompetenzzentrum neu eröffnete Classic Centre in Essen-Kettwig sicher. In den Werkstätten des 4500 m2 großen Areals kümmert sich eine hochqualifizierte Mannschaft um alle großen und kleinen Fragen rund um den E-type und alle anderen Klassiker der Marken Jaguar und Land Rover. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter arbeitet im Servicebereich, der vom Ausstellungsraum durch große Fenster einsehbar ist. Auf 14 modernen Serviceplätzen werden Fahrzeugchecks, Servicearbeiten und Reparaturen einschließlich Motoreninstandsetzung durchgeführt.
Aber auch Restaurierungen und – als anspruchsvollste Arbeit – so genannte „Reborn“-Modelle gehören zu den Spezialitäten des Centers. Liebhaber eines E-type können sich zusammen mit den Essener Experten ein für eine Restaurierung geeignetes Spenderfahrzeug aussuchen, dass in der Folge dann regelrecht „neu geboren“ wird.
Dr. Ralf Klasen, Geschäftsführer von Jaguar Land Rover Classic sagt dazu: „ Der Jaguar E-type gehört zu den begehrtesten Oldtimern weltweit und ich freue mich sehr, dass wir hier in Essen die Möglichkeit haben den Liebhabern zu Ihrem Traumauto verhelfen können bzw. die Besitzer bei der Instandhaltung dieser Ikone und Wertobjekt.“
Legitimer Nachfolger F-TYPE jetzt als Sondermodell 60 Heritage Edition
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Als legitimer Nachfolger des E-type feierte der Jaguar F-TYPE auf dem Pariser Salon von 2012 seine glamouröse Weltpremiere. Der rassige, als Coupé wie Cabriolet, vorgestellte Sportwagen läutete nach der weltweiten Finanzkrise bei Jaguar eine neue Ära ein. Dass er schon jetzt das Zeug zum modernen Klassiker hat, bestätigt nicht nur die anhaltend hohe Nachfrage sondern auch die vielen Auszeichnungen des Modells. So zeichneten die Leser der Stuttgarter Fachzeitschrift Motor Klassik, den F-TYPE bei den Motor Klassik Awards zum „Klassiker der Zukunft“ aus – der Kreis schließt sich…
Aus Anlass des diamantenen Jubiläums des E-type hat Jaguar jetzt das Sondermodell F-TYPE 60 Heritage Edition herausgebracht. Jedes in Handarbeit in der Jaguar SVO-Abteilung SV Bespoke aufgebaute Exemplar ist in Sherwood Green lackiert – eine originale E-type-Farbe, die Jaguar seit den Sechzigerjahren nicht mehr für ein Neufahrzeug im Programm geführt hat. Aber auch das mit zweifarbigem Windsor-Leder in Caraway/Ebony ausgeschlagene Interieur bleibt ausschließlich dem exklusiven Kundenkreis der Sonderedition vorbehalten.