Jaguar Land Rover plant Neustart – und wirft dabei Altbewährtes über Bord
Jaguar Land Rover stellt sich nach turbulenten Jahren neu auf. Ab 2025 soll es bei Jaguar selbst nur noch Elektromodelle geben. Doch das ist längst nicht alles, denn neben Range Rover werden Defender und Discovery zu Submarken.
So manchem BWL-Professor dürften die Pläne von Jaguar Land Rover – kurz JLR – die Haare zu Berge stehen lassen. Die Marke Land Rover als Mutter der Geländemodelle von JLR wird zukünftig nur noch als Dachmarke im Hintergrund auftreten. Nachdem das Topmodell Range Rover seit Jahren faktisch eine eigene Marke ist, gehen die indischen Briten nunmehr in die Vollen.
Land Rover selbst als traditionsreiches Label im Markennamen soll vergessen sein, denn die anderen beiden Modellfamilien Discovery und Defender sollen neben Range Rover ebenfalls gleichrangige Marken werden. Vergessen der traditionelle Ansatz, dass die einzelnen Produkte mit ihren entsprechenden Qualitäten zunächst das Produkt und in erster Linie die übergeordnete Marke stärken sollten.
Der Range Rover wird elektrisch
Dabei ist genau genommen weder Land Rover noch Jaguar Land Rover die eigentliche Dachmarke, denn über JLR rangiert der indische Autokonzern Tata Motors und darüber der Weltkonzern der Tata Gruppe. JLR erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 weltweit einen Rekordumsatz von 24,7 Milliarden Euro – ein Plus vom 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die brit-geneigten Autokunden sollte das im Alltag kaum betreffen, denn es bleibt zunächst vieles beim Alten. Zumindest bei den beiden bekannten Modellen Land Rover Defender und Range Rover. Der Defender war im Jahre 2023 nicht nur in Deutschland das erfolgreichste Modell des Konglomerats, auch wenn er mit dem rustikalen Offroad-Kantholz vergangener Zeiten nicht mehr gemein hat, als den Namen.
Er hat mit seinem Design und den Qualitäten auf sowie abseits befestigter Pisten längst die Rolle der coolen 4×4-Allzweckwaffe übernommen. Interessant für all jene, die keinen weich gespülten SUV mit Frontantrieb und Van-Image wollen, sondern einen der zumindest könnte – wenn man nur wollte. Nach den zahlreichen Verschiebungen soll in diesem Jahr noch die überfällige Version des elektrischen Range Rover auf den Markt kommen und das bekannte Antriebsportfolio aus Diesel, Benziner und Plug-in-Hybrid ergänzen. Von den einst geplanten sechs neuen Elektromodellen von Land- / Range Rover bis zum Jahre 2030 könnten je nach Marktentwicklung unter Umständen nur vier übrigbleiben. Je nachdem, wie sich die weltweite Nachfrage der Steckermobile entwickelt.