Zwei Große und ein Größerer
Volvo ist mittlerweile hauptsächlich ein SUV-Hersteller und will ab 2030 rein elektrisch sein. Die beiden Kleinsten in der Klasse fahren überarbeitet weiter, der Größte schreibt ein Kapitel neu
Das Zeitalter der Range-Anxiety kommt langsam zu einem Ende und wird historisch gesehen vermutlich nur als Fußnote im Prozess der Elektrifizierung auffallen. Vor zehn Jahren waren Elektroautos noch eine Kuriosität auf unseren Straßen, und bereits heute schränken Reichweiten und Ladezeiten moderner BEVs den Durchschnittsfahrer kaum ein, was ihre Alltagstauglichkeit angeht.
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Elektrische Einstiegsmodelle
„Case in point“: Volvos elektrische Einstiegsmodelle, der Kompakt-SUV XC40 und das Kompakt-SUV-Coupé C40, bekommen beide neue Antriebsstränge und bessere Reichweiten. Drei Versionen werden jeweils angeboten, beide Fahrzeuge beginnen bei etwas über 50.000 Euro.
Wie bisher gibt es eine Basisversion mit 69 kWh Akku-Kapazität, 67 davon nutzbar, allerdings wurde der Antrieb von der Vorder- auf die Hinterachse verlegt, und technologische Fortschritte liefern jetzt bei gleichem Ladevolumen 35 km mehr Reichweite: 461 nach WLTP, beim C40 sind es sogar 477.
Die neue und vermutlich interessanteste mittlere Variante hat einen etwas stärkeren Motor, der 185 kW statt 175 kW ebenfalls an der Hinterachse leistet, verwendet aber die gleiche 82-kWh-Batterie (78 kWh nutzbar), die ab jetzt auch im Top-Modell verbaut ist. Diese erreicht bis zu 550 beziehungsweise 538 km Reichweite, je nachdem, ob sie im C40 oder im etwas weniger aerodynamischen XC40 sitzt.
Neues Elektroflaggschiff
Apropos Top-Modell, auch hier gibt es einige Neuerungen: Zusätzlich zur größeren Batterie wurde die Leistungsverteilung geändert. Insgesamt stehen immer noch 300 kW zur Verfügung, allerdings nicht mehr fifty-fifty, sondern hecklastiger verteilt. Hinten sitzt jetzt ein 190-kW-Permanentmagnet-Motor, vorne eine 110-kW-Asynchronmaschine. Das führt dazu, dass die Vorderräder bei normaler Fahrt keinen Rekuperationswiderstand leisten, wenn nötig aber zugeschaltet werden können. Der Verbrauch wurde so um 15 Prozent verringert und die Reichweite um gute 20 Prozent erhöht. Dieser XC40 fährt jetzt 573 und der C40 bis zu 581 Kilometer weit.
Volvos neues Elektroflaggschiff, der EX90, rückt übrigens auch immer näher, er soll seinen Österreich-Marktstart im Oktober haben. Als „No compromises“-Modell sieht man hier Volvos Vision für die Zukunft der Marke, und der Fokus liegt wie immer auf einem Aspekt: Sicherheit.
„Thors Hammer“
Das ist schon von außen erkennbar, wo die Karosserie nur so strotzt von Sensoren. Für den Nahbereich und fürs Einparken gibt es 16 Ultraschallsensoren, fünf Radarsysteme helfen bei Querverkehr, acht Kameras liefern ein Rundumbild. Eine davon wurde leider auch ins Volvo-Logo an der Front integriert, das dadurch nicht unbedingt verschönert wurde. Auch die Silhouette wurde durch Sensorik leicht beeinträchtigt: An der Oberseite der Windschutzscheibe sitzt ein Auswuchs, der ein Lidar-System beherbergt, das auch bei Dunkelheit Hindernisse bis zu 250 Meter im Voraus erkennen kann.
Sehr stolz sind die Erfinder des Dreipunktgurtes auf die T-förmigen Frontlichter, die sie „Thors Hammer“ getauft haben. Wenn man sich nachts nicht hundertprozentig auf das Lidar verlassen möchte, spaltet sich Mjölnirs Griff entzwei, und die dahinter gelegenen Fernlichter kommen zum Vorschein. Sehr retro.
Intern hat Volvo beim EX90 auch nicht auf den Sensor-Wahn vergessen und misst Lenkradberührung, Sichtverhalten des Fahrers sowie kleinste Bewegungen im Innenraum mit Millimeterwellen-Präsenzerkennung.
Minimalistischer Zugang
Der Innenraum ist typisch schwedisch minimalistisch ausgefallen. Armaturenbrett und HUD zeigen dem Fahrer nur die wichtigsten Infos in einem sehr modernen, einfachen Stil. In der Mittelkonsole gibt es genau ein Drehrad für Musiksteuerung, und das war’s, alles andere muss über den Hochformat-Touchscreen in der Mitte geregelt werden. Unter anderem auch das Handschuhfach, das, beim Vorzeigemodell in Göteborg zumindest, nur über die Software zu öffnen war. Die Materialien wirken alle sehr hochwertig und werden nachhaltig hergestellt.