Test: Honda e:Ny1

Mit seinem zweiten Elektromodell, dem vom Kompakt-SUV HR-V abgeleiteten e:Ny1, macht Honda vieles besser als beim erfolglosen e. Trotz ausbaufähiger Ladeperformance eignet er sich sogar als Reiseauto.

Das Kompakt-SUV e:Ny1 ist Hondas zweiter Versuch, auf dem Elektroautomarkt Fuß zu fassen. Der in vielerlei Hinsicht beeindruckende Honda e, der nach vier Jahren Bauzeit Anfang 2024 eingestellt wurde, floppte. Vor allem wegen der geringen Reichweite. Hier und in einigen anderen Punkten ist der neue e:Ny1 deutlich besser aufgestellt. Wir haben den Japaner als gut gemachtes Alltagsauto erlebt, das auch als Urlaubsfahrzeug überzeugen kann.

Statt auf nostalgischen Charme wie beim kleinen e setzt Honda beim e:Ny1 auf eine leicht futuristische Note. Die Front ohne Kühlergrill, das durchgehende Rücklichtband oder die 1.090 Euro teure Sonderlackierung „Aqua Topaz Metallic“ sorgen für den progressiven Touch. Das angeschrägte Heck und die verdeckten Griffe der Fondtüren erzeugen zudem Coupé-Flair.

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Innen bietet das 4,40 Meter lange SUV ein modernes digitales Cockpit, in dessen Mittelpunkt ein 15,1 Zoll großer, hochkant stehender Touchscreen steht, über den sich neben den Infotainmentwelten auch Fahrzeugfunktionen wie die Klimaanlage steuern lassen. Das sieht schick aus und funktioniert gut. Die Grafik ist fein, Tatschbefehle werden schnell umgesetzt. Die Sprachsteuerung erleichtert manche Eingabe. Auch in Sachen Konnektivität, etwa bei der Integration von Apple Carplay oder Android Auto, gibt sich der e:Ny1 keine Blöße. Einzig die Ladesäulensuche über die Bordnavigation lieferte häufiger unbefriedigende Ergebnisse.

Durch die Verlagerung der Funktionen in die Tatschwelt ist das Cockpit entsprechend aufgeräumt. Der Materialmix ist vielfältig und modern, wird allerdings nicht immer ganz dem Premiumanspruch der Marke gerecht. Hinzu kommt ein gutes Platzangebot auch im Fond, in dessen Fußraum zudem kein Kardantunnel stört. Der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 361 bis 1.176 Litern alltagstauglich.

Das gilt auch für die Reichweite. Immerhin können in den Zellen im Unterboden knapp 70 kWh gespeichert werden, was nach WLTP-Messung für über 400 Kilometer reichen sollte. In der Praxis sind es weniger. Zumindest bei Autobahnfahrten mit Tempo 120 und eingeschalteter Klimaanlage schrumpft das Reichweitenfenster auf gut 250 Kilometer. Im Gegensatz zu vielen anderen Elektroautos verzichtet der e:Ny1 auf eine Wärmepumpe, weshalb die Klimaautomatik unterwegs einen beträchtlichen Teil der Stromreserven verbrauchen kann. Umgekehrt ließ sich durch das Abschalten der Klimaanlage und den Wechsel in den Eco-Fahrmodus die Reichweite auf über 300 Kilometer erhöhen. In der Stadt und auf der Landstraße ist mehr drin.

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