Range Rover Sport – Spaltmaß aller Dinge

Bei der dritten Generation seines Trendsetter-SUVs setzen die Briten auf klassische Tugenden – in einem minimalistischen Gewand.

Viele, viele Jahre ist es geradezu der Heilige Gral deutscher Autohersteller gewesen: Die ganz besondere Verarbeitungsqualität stand verlässlich im Zentrum jeder Neuvorstellung: Geschäumte Kunststoffe allüberall, Metallic-Lack auch unter der Motorhaube und natürlich die messerspitzendünnen Abstände zwischen den Blechen. Besonders dieses Spaltmaß war stets das Maß aller Dinge.

Heute verlieren selbst die süddeutschen Premium-Marken kaum ein Wort darüber. Der Kunde interessiere sich eben mehr für Alexa an Bord, hochautomatisierte Helferlein oder Touchscreens; so ist es auf Nachfrage achselzuckend zu hören. Das Smartphone ist das neue Spaltmaß.

„Diese Spaltmaße sind Kunst“

Lee Perry denkt darüber etwas anders. Und der Designer bei Land Rover sagt das auch mit größter Begeisterung: „Sehen sie nur, wie die Linie der Motorhaube auf den Seitenblechen fast zu schweben scheint. Diese Spaltmaße sind Kunst.“

Andere Hersteller bräuchten zudem etwa an den Scheiben „Chromleisten als Blende, weil Schweißnähte oder Materialien nicht so akkurat zusammenpassen.“ Der Range sichtbar nicht. Perry ist sich sicher, dass solch optisch reine Lehre neue Kunden gerade von der Konkurrenz abwerben werde.

Die Verarbeitung wird durch die ausgeprägte Schnörkellosigkeit des neuen Range Rover Sport betont, der ab sofort zu bestellen ist. An Front und Heck sind die Lampen beinahe versteckt, zeigen sich im Wesentlichen nur bei Funktion.

Das ganze Blechkleid fällt fast ohne Falze und Sicken, die Türöffner fahren nur bei Bedarf aus. Aus der Entfernung sieht der Sport weniger wuchtig aus, als das 4,95 Meter Länge, 1,82 Meter Höhe und 2,21 Meter Breite (mit Spiegeln) eigentlich erwarten lassen.

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