PROBEFAHRT IM MAZDA MX-30
Der Wankelmotor feiert sein Comeback bei Mazda. Aber er ist nur Zuträger beim Elektroauto MX-30, lädt den Generator auf und sorgt für eine wesentlich größere Reichweite.
Mazda hilft jetzt seinem Elektroauto MX-30 auf die Sprünge: Konnte es doch bislang mit einer Reichweite von eben mal 200 Kilometern kaum überzeugen. Jetzt fügt man der E-Maschine einen 75-PS-Wankelmotor hinzu, der einen Generator bedient, der wiederum die 17,8-kWh-Bordbatterie bei Laune hält. Immer dann, wenn deren Füllstand unter 45 Prozent fällt, springt der Verbrenner an und lädt nach. Damit kehrt bei Mazda nach zehn Jahren Pause wieder ein Kreiskolbenmotor in die Serienfertigung zurück.
Der Elektromotor, der sich allein um die angetriebenen Vorderräder kümmert, hat eine Leistung von 170 PS und eine Drehmomentspitze von 260 Newtonmeter. Bei rein elektrischer Fahrt reicht eine Akkuladung für 85 Kilometer, mit seinem Reichweitenverlängerer und 50 Liter Benzin im Tank kommt der MX-30 R-EV dann aber gut 600 Kilometer weit.
Wie erste Probefahrten zeigten, funktioniert das Zusammenspiel der Motoren wohltuend leise und vibrationsarm. Hörbar ist der kreisende Kolben dennoch, er meldet sich mit sonorem Schnurren zum Arbeitseinsatz. Dabei fährt sich der 1780 Kilogramm wiegende R-EV wie ein waschechtes Elektroauto, mit großer Elastizität und angemessenem Spurtvermögen. 9,1 Sekunden braucht er von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist aus Gründen der Energieeffizienz auf 140 km/h begrenzt. Den Treibstoffverbrauch nach WLTP-Norm gibt Mazda mit einem Liter auf 100 Kilometer an, was allerdings nur dann gilt, wenn der Akku vor jeder Fahrt per Kabel aufgeladen wird. An einer 11-kW-Wallbox dauert das anderthalb Stunden, am DC-Lader mit mindestens 36 kW soll er nach 25 Minuten wieder zu 80 Prozent gefüllt sein. Der WLTP-Stromverbrauch liegt bei 17,5 kWh auf 100 Kilometer.
Die höherwertigen Ausstattungen des MX-30 bieten eine 230-Volt-Steckdose mit 1500 Watt Leistung, genug für das Holzsägen mit der Kettensäge im Wald. Einen Anhänger für die Scheite muss jedoch ein anderer ziehen, eine Anhängerkupplung ist nicht zu haben. Aber der Wankelmotor erfüllt dank Abgasrückführung, Katalysator und Ottopartikelfilter die aktuell strengsten EU-Emissionsnormen. Das Basismodell des neuen Mazda steht für 35.990 Euro ab Dezember bei den Händlern.