
MAZDA MX-5 ROADSTER
Wenn Mazda kommt, geht die Sonne auf. Oder umgekehrt. Jedes Jahr zur frischen Saison fällt der Blick sehnsüchtig auf die Angebotspalette der Cabriolets, und dort ist Ernüchterndes festzustellen. Die Abnahme vollzieht sich sichtbarer als die eigene Frühjahrsdiät. Wo Golf und Astra und Barchetta und 208 schon längst vor den Kostenkillern kapitulieren mussten, gönnt Mazda sich und uns unverdrossen einen MX-5. Der fährt seit gefühlt hundert Jahren unverändert vor.
Wer mehr als 1,80 Meter misst, schaut besser über den Windschutzscheibenrahmen als drunter durch. Offen und herrlich gesagt, ist dieser Roadster ein kleines Wunder, genau genommen für nichts zu gebrauchen außer für gute Laune. Davon freilich kann man bekanntlich nie genug kriegen. So erwacht der 2-Liter-Vierzylinder zum Leben, darf seine 184 PS in die Waagschale werfen und bis 7000/min an der Orgel drehen. Geschaltet wird mit der Hand, Ehrensache, so zackig wie sonst nirgends, Kenner wissen das
Straff geht es im MX-5 immer zu
Der knackige Kerl stürmt sodann voran, nur 1100 Kilogramm sind in Fahrt zu halten. Zum Verständnis, weil die Zeiten sich stromwärts wenden: Das ist nicht das Gewicht des Akkus, das ist das Gewicht des ganzen Autos. 6,5 Sekunden verfliegen bis auf 100, 219 km/h sind drin, keiner saust so flugs dahin, wo doch der Weg das Ziel ist. So ist es uns doch tatsächlich widerfahren, nur 6,5 Liter Super im Durchschnitt zu verfeuern, obschon der WLTP-Normkonsum mit 6,9 Litern angegeben ist. Wir bitten um Nachsicht, es wird nicht wieder vorkommen.
Ob man unbedingt 205/45-R-17-Pneus auf schwarzen BBS-Felgen aufziehen muss, ist eine Frage des Geschmacks (eher Ja) und der Bandscheibe (eher Nein). Straff geht es im MX-5 immer zu, Ablagen sind Mangelware, und die Handbremse sitzt mittig rechts versetzt, nicht weiter tragisch, es driftet heute ohnehin kaum einer mehr durch den Zug am Hebel. Kaum einer.