JAGUAR TCS RACING EXKLUSIV

Jaguar ist die erfolgreichste Formel-E-Marke der Gegenwart – und will doch künftig noch mehr, auch was den Transfer von der Rennbahn auf die Straße betrifft. Als Teil dieser Offensive ist man umgezogen, die neue Fabrik ist in Kidlington bei Oxford. Motorprofis.at konnte als erstes österreichisches Medium hinter die Türen des sonst hermetisch abgeriegelten Motorsport-Labors. Ein Lokalaugenschein in der Zukunft. Das Motto: Race to Road.

Kidlington, Oxfordshire. Ein Ort, der bislang zwei Mal Geschichte geschrieben hat.

2016, weil sich in China das Gerücht verbreitete „im größten Dorf Englands“ Kidlington (13.000 Einwohner, das Stadtrecht verweigert man trotz Angeboten), genauer gesagt in der Benmead Road, sei das provenzielle England so typisch wie nirgends sonst. Die Folge davon? Busladungen von chinesischen Touristen parkten sich in der Straße ein, die Gäste stiegen aus und waren ganz beseelt, wenn sie mit den Bewohnern der Straße sprechen und sich mit ihnen fotografierten durften. Selbst die BBC schickte ein Reporterteam an den Ort des Geschehens.

Freilich: Jahrzehnte davor hatte ein Export aus Kidlington schon in aller Welt für Aufregung gesorgt – gerade auch in einer noblen Villa in Wien-Döbling. Tom Walkinshaw wurde im Jaguar 1984 in überlegener Manier Tourenwagen-Europameister, jahrelang war dabei der (ebenfalls zu EM-Ehren gekommene) Wiener Dieter Quester (im BMW) sein größter Rivale. Basis des Jaguar-Rennstalls war damals in Kidlington.

Ziemlich genau dort, rund eine dreiviertel Stunde vom Jaguar-Headquarter in Gaydon entfernt, ist seit diesen Tagen nun das Formel-E-Team von Jaguar etabliert. Was zufälligerweise weniger mit der Tradition zu tun hat, als mit dem Fakt, dass Jaguars engster Partner Fortescue WAE gerade hier ein Technologiezentrum errichtet hat, und nun auch das Team aus der elektrisierenden Rennserie hier seine Fabrik, sein Labor bezogen hat.

Ein sehr abgeschotteter Ort, den man selbst mit sowieso notwendigen Einladung nur betreten darf, wenn man sein Handy in einer Plastikfolie versiegeln lässt und das man als Petrolhead (sorry, liebe Formel E) nicht betreten kann, ohne die vor dem Gebäude von der Jaguar-Heritage-Abteilung geparkten legendären Rennsport-Jaguars aus 70er-Jahren zu bestaunen.

Doch nun soll hier die Historie der Zukunft geschrieben werden.

Jaguar wird ab 2025 nur mehr vollelektrische Autos bauen. Und nichts eignet sich dabei als Entwicklungslabor so sehr wie der Rennsport, wo kühne und innovative Gedanken dem härtesten Praxistest der Welt unterzogen werden, wenn man auf den Strecken, auf denen die Wahrheit liegt, gegen die Konkurrenz von Marken wie Porsche, Maserati, DS oder Nissan antrit, Und das mit Erfolg, 2023 waren zwei der ersten drei der Weltmeisterschaft allesamt mit Jaguar-Power unterwegs.

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