JAGUAR F-TYPE R IM TEST
Mittlerweile sind Sportwagen mit V8-Antrieb schon eine Rarität. Nüchtern betrachtet fällt auch ein 575 PS starker GT-Sportler aus der Zeit. Zum Glück sind wir völlig V8-trunken und haben den Sportwagen getestet.
Nehmen wir mal an, dass der Jaguar F-Type R ein ganz normales Auto wäre. Eines, das wir objektiv und frei von Emotionen testen. Deshalb bejubeln wir auch nicht den grandiosen, akustisch immer noch omnipräsenten V8 oder die klassisch-schönen GT-Proportionen. Okay, Sie merken schon, ganz ohne geht es nicht. Trotzdem widmen wir uns erst den Alltagsqualitäten, denn die hat der F-Type durchaus.
Natürlich, ins Familienbudget passt der rund 130.000 Euro teure R nicht. Deshalb stört es kaum, dass man höchstens zu zweit reist und Beifahrende mangels Isofix ohne Sitzerhöhung auskommen sollten. Immerhin hängt das edle Sakko knitterfrei am Haken hinter den Sitzen – wir unterstellen hier einfach, dass Jaguar-Besitzer nicht in Jogginghose und Hoody reisen. Die stecken bestenfalls im Handgepäck, das locker unter die große Heckklappe passt.
Alles sicher verstaut? Dann ab ins fahrerorientierte, ringsum belederte Cockpit mit gebürstetem Alu, aber auch etwas unfeinem Kunststoff hier und da. Tief unten, kurz vor der Hinterachse, kuschelt man sich in den Sitz, dreht an den Reglern für die Klima, betoucht den kleinteiligen Infotainment-Screen oder drückt noch echte Tasten am Lenkrad sowie an der Mittelkonsole. Das Beste daran: Letztere befehligen ausschließlich Funktionen für sportlich Ambitionierte – Traktionskontrolle, Auspuffklappen, Heckspoiler und Start-Stopp-Automatik. Nun, der Achtzylinder klingt einfach zu herrlich, um ihn an jeder Autobahnabfahrt abzuwürgen.