HONDA E:NY1 (VORSTELLUNG & SITZPROBE)

Honda bringt sein zweites Elektroauto – zum Stadtspezialisten Honda e gesellt sich ein kompakter Allrounder mit 400 Kilometern Reichweite und überraschender Inneneinrichtung. Welchen Eindruck das Design macht, was sich technisch hinter der neuen Plattform verbirgt, wie die Preise einzuschätzen sind und warum das Fahren spannend werden könnte, verrät Motorprofis.at in der Vorstellung mit Sitzprobe.

Wie plant Honda die Mobilitätswende?

Technologieoffenheit ist den Japanern wichtig, eine global aufgestellte Ingenieurs-Firma wie Honda würde sich niemals auf nur eine Technik kaprizieren. Am Weg zur CO2-Neutralität setzt der größte Motorenbauer der Welt – neben Autos baut Honda zum Beispiel auch Roller, Flugzeuge, Generatoren, Rasenmäher – auf den Fortschritt und investiert in der nächsten Dekade 64 Milliarden Dollar in Forschung und Fahrzeugentwicklung. Dazu gehört zum Beispiel intelligentes Laden, das die Nutzung erneuerbarer Energien maximiert und die Belastung des Stromnetzes durch Elektrofahrzeuge reduziert. Oder die Versorgung des eigenen Entwicklungszentrums mit selbst produziertem Wassersoff, der dank einer speziellen Software nur aus erneuerbarer Energie hergestellt wird. Beides wird lokal bereits praktiziert. Sicher ist: Eine Energiewende macht den Honda-Ingenieuren keine Sorgen, sondern Spaß.

Bei der Elektromobilität lässt sich Honda Zeit?

Wie immer bei Honda werden neue Modelle gut durchdacht und vollständig feingeschliffen – was seine Zeit dauert. Jetzt folgt aber das zweite Elektroauto, zum Stadtspezialisten Honda e gesellt sich ein Kompakt-SUV mit dem recht komplizierten Namen e:Ny1, das noch 2023 in Europa auf den Markt kommt. Technisch basiert der Stromer auf Hondas neu entwickelter e:N Architecture F, einer Plattform für Frontmotor-Fahrzeuge.

Wie groß ist der neue e:Ny1 und wie schaut er aus?

Die Abmessungen sind klassisch Kompakt-SUV: rund 4,34 Meter Länge, 1,79 Meter Breite und 1,58 Meter Höhe. Die Optik geht klar in Richtung HR-V, was keine schlechte Idee ist: Wie das Kompakt-SUV mit Hybridantrieb hat auch das neue Elektroauto Präsenz und Charakter, ohne optisch laut zu werden. Nirgends Chichi, es wird mit glatten Flächen und schnörkellosen Linien ein starker Auftritt erzeugt. Prägend für den Auftritt sind die Proportionen: Die A-Säule steht steil, die Motorhaube ist flach, die seitliche Fensterlinie verläuft horizontal. Coupé-Elemente wie die schräg gestellte Heckscheibe und die versteckten hinteren Türgriffen sind ein interessanter Kontrast.

Der e:Ny1 hat statt einem Kühlergrill eine glatte Front. Luftschlitze vor den Rädern verbessern die Aerodynamik und zwischen den Lichtern gibt es einen kleinen Lufteinlass. Die vordere LED-Lichtsignatur ist schlicht-elegant, das durchgehende Lichtpaneel am Heck gibt sich auffälliger. Statt einem Markenlogo ziert das Heck ein Honda-Schriftzug.

Was bietet der Innenraum?

Luftiges Ambiente wie von E-Autos gewohnt: Bein- und Kopffreiheit sind vorne und hinten gut – und besser als in Verbrenner-Modellen dieser Größenordnung. Eine Überraschung bei der Inneneinrichtung ist das neue Multimedia-Konzept: Bisher war Honda bei den Bildschirmgrößen eher zurückhaltend, im e:Ny1 setzten die Japaner nun einen 15-Zoll-Touchscreen im Hochformat in das Zentrum. Die große Digitalfläche wird sinnvoll genutzt, beispielsweise können drei Inhaltsebenen gleichzeitig angezeigt und bedient werden. Dass auch die Temperatursteuerung und die Bedienung der Sitzheizung nun ohne Tasten oder Räder gemacht wird, also über den Bildschirm läuft, muss man akzeptieren. Wie gut das funktioniert, werden ausführlichere Tests zeigen. Bei der ersten Sitzprobe erschienen der Aufbau der Menüs und die Bedienschritt ziemlich logisch, die Touch-Flächen groß genug. Qualitätseindruck: unprätentiös, aber hochwertig, wie von Honda gewohnt.

Wie groß ist die Batterie? Wie stark ist er Motor? Wie hoch ist die Reichweite?

Die relativ große 68,8-kWh-Batterie soll 412 Kilometer Reichweite nach dem realitätsnahen WLTP-Zyklus ermöglichen. Der Elektromotor leistet 204 PS und kommt auf 310 Newtonmeter maximales Drehmoment, das auf die Vorderräder wirkt. Beim DC-Schnellladen auf der Autobahn zieht der e:Ny1 maximal 78 kW – kein Topwert, aber ausreichend, um die Ladung von 10 auf 80 Prozent in gut 45 Minuten zu schaffen. Beim AC-Wechselstromladen schafft der e:Ny1 bis zu 11 kW, das bedeutet rund sechs Stunden Ladezeit.

weiterlesen auf motorprofis.at

Related Articles

Back to top button