
FAHRBERICHT JAGUAR F-PACE
Jaguar wertet den F-Pace mit einer speziellen Edition auf. Lohnt es sich, für ein paar Extras und einen raffinierten Lack fast 27.000 Euro mehr auszugeben?
Schon Obelix war überzeugt: „Die spinnen, die Briten.“ Wie sonst ließe sich erklären, dass Jaguar mitten im Jahre 2022 für den F-Pace eine „Edition 1988“ auf den Markt bringt. 34 Jahre ist ja nun nicht gerade ein rundes Jubiläum. Vielleicht hat die Marketingabteilung des britischen Autoherstellers ja auch einfach das Jahr genommen, in dem Aliens in Stonehenge gelandet sind, es durch die Quersumme der Fibonacci-Folge geteilt und das Alter der Queen dazu addiert.
Von Jaguar kommt eine nur wenig logischere Erklärung für die Jahreszahl 1988: In diesem Jahr habe man einen der berühmtesten Rennsporterfolge seiner Geschichte errungen. Der zusammen mit Tom Walkinshaw Racing entwickelte Rennwagen XJR-9 LM bescherte Jaguar in jenem Jahr den sechsten von insgesamt sieben Gesamtsiegen bei den 324 Stunden von Le Mans. Das Siegertrio Andy Wallace, Johnny Dumfriers und Jan Lammerts legte in den 24 Stunden 394 Runden zurück, was genau der Auflage des F-Pace Edition 1988 entspricht. Warum ausgerechnet ein Rennauto mit eher beschränktem Platzangebot als Taufpate für einen eher üppigen SUV dient, bleibt wieder ein Geheimnis der Briten.
Immerhin ist der Jaguar F-Pace Edition 1988 der stärkste SUV, den Jaguar aktuell im Angebot hat. Der 5-Liter-V8-Kompressor-Motor unter der Haube verschafft ihm 423 kW / 550 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Nm. Entsprechend satt ist der Klang gleich nach dem Druck auf den Anlasser. Der Vorwärtsdrang sorgt für ein breites Grinsen im Gesicht: Gerade mal vier Sekunden braucht es, um den gut 2,1 Tonnen schweren Briten aus dem Stand auf Tempo 100 zu katapultieren. Gut, dass es bequeme Ledersitze sind, in die man dabei gepresst wird. Schluss mit dem Vorwärtsdrang ist erst bei 286 km/h. Der Preis der Kraft: Schon offiziell liegt der Verbrauch bei 12,2 Liter auf 100 Kilometer, was einem Ausstoß von 275 Gramm CO2 entspricht. Wer damit hinkommt, der sollte sich allerdings fragen, ob er im richtigen Wagen sitzt.