Erster Test Range Rover P530:
Das Flaggschiff der Engländer lebt weiterhin von Superlativen und wurde in fünfter Generation behutsam, aber zielgerichtet für die kommenden Jahre fit gemacht. Der hier erstmals gefahrene P530 mit BMW-V8 zeigt noch einmal die Gegenwart, bevor ab 2024 der Elektro-Range Rover kommen soll.
Erst mal runter von der Straße
My Lord, es ist angerichtet: Der neue Land Rover Range Rover L460 bittet zur ersten Ausfahrt. Wetter und Straßen im Salzburger Land ähneln etappenweise jenen in den schottischen Highlands und zwischendurch verlassen wir gar bekannte Pfade und biegen ab in den österreichischen Forst.
Freilich mit Genehmigung und politisch korrekt auf ohnehin von Herrn oder Frau Berufsjäger befahrenen Wegen. Ist der Chauffierte hinten rechts bereits eingedöst, er wird kaum merken, ob unter den gewaltigen 23 Zöllern nun Gras, Schotter oder Asphalt erklommen wird. Betont sanft geht das adaptiv geregelte Luftfahrwerk samt optionaler Wankstabilisierung (Dynamic Response Pro) des Range Rover zu Werke und lässt kaum eine Unebenheit in den luxuriösen Innenraum dringen. Eine um sieben Grad einschlagende Allradlenkung ist ab sofort immer mit an Bord. Der Wendekreis des 5,05 Meter langen Geländewagens beträgt so nur knapp 11 Meter – Golf-Niveau!
Danke BMW!
Motorseitig bewegen wir uns mit dem vorläufigen Top-Modell P530 AWD MHEV (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 11,9 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 270 g/km)² vorwärts und wie es die Nomenklatur schon erahnen lässt, sorgen nach alter Rechenart stolze 530 Pferdestärken (und 750 Newtonmeter Drehmoment) dafür, dass dem 2,6 Tonner in keiner Fahrsituationen die Souveränität abhandenkommt. Der 4,4-Liter-Biturbo-V8 wurde von BMW gestiftet, ist mild elektrifiziert, aber sonst sehr altgedient.
In durchaus glaubhaften 4,6 Sekunden sprintet der Luxus-Laster mit sich leicht aufbäumender Karosse aus dem Stand auf Tempo 100 und klingt bei Vollgas noch dazu so, wie man es von einem herrschaftlichen Achtzylinder erwartet. Es darf in dieser Fahrzeugklasse eben doch noch etwas verschwenderischer zugehen, bevor voraussichtlich ab 2024 der erste vollelektrische Range Rover gezeigt wird. Ein kurzer Blick auf den Bordcomputer ließ derweil einen Durchschnittsverbrauch um 13 Liter auf 100 Kilometer erkennen.